PSYCHOSOZIALE BERATUNGS- U. BEHANDLUNGS- STELLE FÜR SUCHT- GEFÄHRDETE UND SUCHTKRANKE Prävention bei Sucht? | Pilotveranstaltung | Angebote bolisch“ auf „betriebswirtschaftlich näherungsweise angemessen“. Das neue Konzept haben wir in vier „Pi- lotveranstaltungen“ zusammen mit der Firma Baxter in Hechingen zwischen Mai und Juli 2024 erst- malig durchgeführt. Fast 50 Füh- rungskräfte (und damit fast alle Führungskräfte des Standorts) auf den Ebenen Schicht- Abteilungs- und Bereichsleiter wurden von der Kollegin Stefanie Meissner und mir im Feld der betrieblichen Präventi- on geschult und auf den neuesten Stand gebracht. Für die Veranstal- tungen wurden sehr gut angenom- men und sehr positiv rückgemeldet. Wir danken der Firma Baxter und hier besonders Frau Jauch als Per- sonalverantwortliche für die freund- liche Aufnahme und die hervorra- gende Zusammenarbeit. Der Bedarf von Personalverantwortli- chen und Führungskräften an Wissen und „Leitplanken“ im Umgang mit Gesundheitsthemen ihrer Mitarbei- ter wurde sichtbar und führt auch zu der - zugegebenermaßen nicht ganz neuen - Erkenntnis, dass Subs- tanzkonsum im legalen und illegalen Bereich sowie exzessive Verhaltens- weisen Schnittstellethemen sind, die ausnahmslos alle Bereiche des gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Lebens betreffen. Seien es Lehrer, Abteilungsleiter, Kollegen, Freunde, Angehörige, Mitarbeiter sozialer, sozialpäda- gogischer und behördlicher Diens- te: Überall erleben wir, dass Men- schen sich mit missbräuchlichem Konsum, süchtigem Verhalten und Abhängigkeit auseinandersetzen müssen. Umso wichtiger also, dass es in all diesen Bereichen Multipli- katoren gibt. Dies ist unsere zweite Stoßrich- tung im Felde der Prävention: Die Schulung und Fortbildung von damit konfrontierten Berufs-und Personengruppen. Die Beratungs- stelle kann natürlich keinesfalls den eigentlichen Bedarf an Prävention bedienen, der in den vielen Schu- len, Einrichtungen und Betrieben des Landkreises besteht. Daher ha- ben wir uns auf den Weg gemacht, neben den eigenen Angeboten für Prävention „Train-the-Trainer“-An- sätze zu verfolgen. Das bedeutet, Schulungen für bestimmte Program- me anzubieten, um beispielsweise Schulsozialarbeiter, Lehrer oder Aus- bildungsverantwortliche in die Lage zu versetzen, diese Programme in ihren Institutionen selbst anzubie- ten. Ein Beispiel hierfür ist das Pro- gramm „Cannabis, Quo Vadis“, ein Programm der schulischen Canna- bisprävention. Stefanie Meißner hat sich hier fortgebildet und wird zukünftig auch stärker in der Präven- tion tätig sein. Nur so lässt sich dem Bedarf an Prä- vention sinnvoll begegnen und - vielleicht noch wichtiger - es rückt den Themenkomplex Missbrauch und Sucht dorthin, wo er hingehört: In alle Bereiche des Lebens. Erfreuli- cherweise hat sich auf Initiative der kommunalen Suchtbeauftragten des Landkreises, Annika Lebherz, der schon früher einmal eingerichtete AK Prävention neu zusammen gefun- den, um die wichtigsten Akteure der Prävention auf Landkreisebene zu- sammen zu bringen. Dies kann eine nützliche Keimzelle für Projekte und Vorhaben sein, die die Präven- tion voranbringen können. Angebote der Suchtberatung Es war nun viel die Rede von Aufga- ben, die in der Beratungsstelle „on Top“ zu bewerkstelligen sind. Aber natürlich findet jeden Tag und zu jeder Zeit das alltägliche Geschäft statt. Es lohnt sich, auch dieses ein- mal kurz zu skizzieren. Im Jahre 2024 haben wir 668 Men- schen in der Suchtberatungsstelle beraten. Dies sind ganz überwiegend selbst Betroffene, knapp 60 Perso- nen kommen als Angehörige in die Beratung. In den allermeisten Fällen kommt der Kontakt über unserer Se- kretariat zustande, wo Bettina Arm- bruster Erstkontakte aufnimmt, Termine vergibt, Therapieanträge versendet und dafür sorgt, dass die Menschen, die wir zum Teil schon viele Jahre begleiten, immer ein be- kanntes Gesicht sehen und eine ver- traute Stimme hören, wenn sie sich bei uns melden. Sie feierte 2024 nämlich ihr 25-jähriges Dienstju- biläum bei der Diakonischen Be- zirksstelle und ist somit auch unser dienstältestes Teammitglied im Suchtbereich. Beraten wird in Balingen und Alb- stadt, wo sich unsere Hauptstellen im Rahmen der Diakonischen Be- zirksstelle befinden. Fest in Balingen verortet sind Carolin Fischer für den Bereich Meßstetten, Schömberg und Rosenfeld, Nicole Schneider für den Bereich Bisingen, Hechingen und Burladingen, sowie Dietmar Lang für den Bereich Balingen, Geislingen, Haigerloch und Sarah Theromale für den illegalen Bereich im Westen und Nordosten des Landkreises, Balin- gen, Hechingen. Auch ich als Fach- bereichsleiter bin hauptsächlich in Balingen, Klientenseits betreue ich die überwiegende Mehrzahl